And the Sory goes on.......

Als Tavaron erwachte spürte er schmerzlich jeden einzelnen Knochen im Laib und seine Muskeln machten stechend darauf aufmerksam das auch sie noch vorhanden waren.
Der Versuch sich aufzurichten wurde im Keim erstickt und entrang ihm ein leises Stöhnen. Die Augen zu öffnen wagte er in diesem Moment noch nicht.
So blieb er, verdammt dazu, liegen und erforschte sein Gedaechnis.
Diffuse, Bilder die ihn nur noch mehr verwirrten und ansonsten Dunkelheit.
Tavaron war so in seine Gedankensuche vertieft das er zusammen zuckte als er das kühle Nass auf seinen Lippen spürte. Erneut flüchtete ein Stöhnen aus seiner Kehle.
Er öffnete seine Augen, doch seine Sicht war verschwommen und trübe.
„Halt still und trink!“ eine dunkle, etwas mürrisch klingende Stimme erklang.
Tavaron versuchte sie ein zu ordnen doch sie kam ihm nicht bekannt vor.
War es ein Feind oder doch ein Freund? Tavaron spürte das kribbeln im Nacken wie eine Warnung.
Erneut spürte er die Kühle auf seinen Lippen und als es über die Zunge seinen Hals befeuchtete verlangte sein innerstes nach mehr. Fast schon gierig trank er das Wasser.
„Langsam!“ erneut die dunkle Stimme und direkt darauf wurde ihm das lebensspendende Nass entzogen.
Erneut blinzelte er und versuchte etwas aus zu machen. Tavaron fühle sich ganz und gar nicht wohl dabei einem Fremden so ausgeliefert zu sein.
Seine Augen brannten, trotzdem versuchte er irgendetwas zu erkennen.
Doch das was er vor sich sah, war lediglich ein großes Dunkles etwas. Es hätte genau so gut ein Felsen sein können.
Der Felsen wurde noch etwas größer als er sich aufrichtete „schlaf, damit du bald gehen kannst!“
„Wer bist du?“ Tavarons stimme klang rau und schwächer als er gehofft hatte.
„Das spielt keine Rolle!“ brummte die Stimme zurück.
Tavaron wollte noch weiter fragen, doch die Erschöpfung riss ihn erneut in die Dunkelheit und lief ihn ein schlafen.

Als Tavaron das nächste man auf wachte war es dunkel.
Auch als er die Augen öffnete wurde es nicht viel heller, doch am Himmel konnte er Schemenhaft den Mond und einige Wolken ausmachen.
Vorsichtig bewegte erst einen Arm. Schmerzhaft aber möglich. Auch der Andere Arm lies sich einigermaßen bewegen.
Als er sich aufrichten wollte spürte er wie ihm Starke Hände halfen sich auf zu richten.
Dann trat der Felsen von Vorhin um ihn herum und hockte sich vor ihn und musterte ihn Wortlos.
Der Fremde vor ihm schüttelte lediglich den Kopf, sagte jedoch nichts.
„Dann sag mir wenigstens wie man dich nennt!“ Tavaron wartete ab, doch der fremde stand auf und wand sich ihm ab. Tavaron musste zugeben das er nicht erwartet hatte das sich so ein Brocken so leise bewegen konnte.
Als sich der Fremde wieder ihm zu wandte hielt er ihm einen Becher hin.
„Trink!“ er machte eine auffordernde Bewegung mit dem Kopf.
Tavaron nahm den Becher „Ich bin Tavaron und......“
„ich weiß und jetzt trink!“ brummte der Fremde.
Offensichtlich war er nicht gewillt Informationen über sich preis zu geben.
Tavaron seufzte und nippte an dem Becher. Er verzog den Mund als ihm der Geschmack seltsam vertraut vor kam.
Dann richtete er sich ruckhaft auf, was er im selben Moment bereute.
„Das Lager!“ er holte zischend Luft und versuchte den Schmerz zu unterdrücken.
Wie mit einer Axt geschlagen war die Erinnerung in seinen Geist zurück gekommen!
„Wo sind die anderen, wie komme ich hier her?“
Viel zu langsam und ruhig für Tavarons Geschmack antwortete der Fremde „die haben dich ganz schön zugerichtet!“
Er setzte sich und begann in aller seelen Ruhe an einem Ast herum zu schnitzen, dabei beobachtete er Tavaron und es schien ihm auch nicht die kleinste Bewegung zu entgehen die Tavaron machte.
Diese Ruhe machte Tavaron nur noch nervöser. ER versuchte sich auf zurichten.
„Das würde ich lassen!“ die Worte des Fremden kamen ruhig und schlicht.
Tavaron versuchte auf die Beine zu kommen die fast in selben Augenblick unter ihm nach gaben. Als Tavaron auf dem Boden aufprallte verzog er das gesicht vor schmerz .
Der Fremde stand auf und packte Tavaron und verfrachtete ihn mit leichtigkeit wieder auf das Lager „Ich hatte gesagt das du das lieber nicht tun solltest!“

Tavaron hasste es sich nicht einfach selbst hier weg bewegen zu können und er hasste es mit welcher Ruhe dieser fremde in Beobachtete.
Aber er musste weg, er musste wissen was mit seinen Freunden passiert war.
Erneut sammelte er seine Kräfte und versuchte sich in die Höhe zu stemmen. Die Schmerzen die ihn durchfuhren raubten ihm fast die Sinne.
Erneut machte er schmerzhaft Bekanntschaft mit dem Boden.
Der Fremde seufzte, erhob sich und half Tavaron erneut auf das Lager.
Dann setzte er sich wieder auf seinen Platz und schaute den Avari an.
„Warum?“ kam die schlichte Frage von dem Hünen.
So einfach sie war so sehr verwirrte sie Tavaron in diesem Moment.
„Warum was? Du musst doch wissen warum du mich hier her gebracht hast und was du von mir willst!“ Tavaron funkelte ihn an.
Doch der Fremde sah ihn nur an.
„Sprich endlich!“ fauchte Tavaron.
„was ist so wertvoll das sich der Heerführer dafür dermaßen zurichten lässt?“
Der Fremde schnitze weiter an seinem Stock.
„Das würdest du sowieso nicht verstehen!“ Tavaron hatte ihm am liebsten den Stock aus der Hand geschlagen, wenn er an ihn heran gereicht hätte.
„Möglich!“ kam die ruhige Antwort begleitet von einem Schulter zucken.
Tavaron seufzte, diskutieren hatte wohl keinen Sinn mit diesem.......Tavaron musterte ihn, was war er eigentlich?
Er zwang sich zur Ruhe, atmete tief ein „also gut, sag mir wenigstens wie ich dich ansprechen soll!“
Ein erneutes Schulter zucken antwortete ihm, doch dann kam etwas zögerlich eine leise Antwort „Nenn mich wie du willst, daran bin ich gewöhnt!“
„Aber du musst doch einen Namen haben!, Wie haben dich deine Eltern genannt?“
Schweigen, doch dann stand der Fremde auf „Ich komme wieder!“
Erneut wunderte sich Tavaron wie leise der fremde sich trotz seiner Größe bewegen konnte. Dann war er alleine.

Ein Schütteln an der Schulter weckte Tavaron. Erstaunt blinzelte er, hatte er selbst gar nicht mitbekommen erneut eingeschlafen zu sein.
Erneut blinzelte er ins helle Sonnenlicht bis etwas dieses verdunkelte.
Die Ereignisse der letzten Nacht kamen ihm in sein Gedaechnis.
„Da, Iss!“ Der Fremde von letzter Nacht hielt ihm etwas vor die Nase.
Tavaron nahm es und betrachtete es. Es war eine Schale aus Blattern kunstvoll zusammen gewebt. Darin befanden sich allerlei Beeren. Tavaron betrachtete diese „Hoffe es sind keine Giftigen dabei!“ er murmelte es mehr zu sich selbst, doch der Fremde beantwortete seine Frage trotzdem. „Du wirst sie vertragen und deinem Körper werden sie gut tun!“
Vorsichtig versuchte Tavaron eine der Beeren. Sie war süß und saftig und er musste zugeben das sie äußerst köstlich schmeckte.
„Was willst du von mir.....?“ Tavaron zögerte doch wie sollte er den Fremden ansprechen?
„Sollte ich etwas von dir wollen?“ Der Fremde schaute ihn an während er sich eine ganze Handvoll Beeren in den Mund schob.
„Wenn du nichts willst, warum hast du mir dann geholfen?“ Erneut kostete Tavaron eine der Beeren. Diese war säuerlich aber nicht minder köstlich.
„Vielleicht habe ich dir ja gar nicht geholfen!“ die Antwort des fremden kam fast grimmig.
„Nein du hast mir nicht geholfen!“ Tavaron lachte auf „natürlich nicht, du erwähntest nur das DIE mich zugerichtet haben, du hast dich offensichtlich meiner Wunden angenommen und du bringst mir Speis und Trank, aber nein helfen auf keinen Fall!“
Der Fremde antwortete nicht, er sah Tavaron nur mit dieser urverwandten Ruhe an und Tavaron wurde mit einem mal klar warum ihm diese Art sich zu bewegen bekannt vor kam. Der Fremde bewegte sich wie Wild wenn es Gefahr witterte, blieb genau so regungslos stehen, äußerlich völlig ruhig aber innerlich ein Sturm der jeden Moment los gelassen werden konnte um zu flüchten.
Ob es in dem Fremden auch stürmte oder war er so gelassen wie er vorgab?
„Du traust mir nicht und trotzdem hast du mir geholfen“ stellte Tavaron diesmal ohne Hohn fest.
Der Blick des Fremden war der eines in die Enge getriebenen Tieres, unruhig sah er sich um. Offenbar überlegte er was er nun tun sollte.
Tavaron lenkte seine Aufmerksamkeit deutlich sichtbar auf die Baetterschale und den darin befindlichen Beeren.
Dieser scheinbare Rückzug schien den Fremden noch mehr zu verunsichern.
„Du weist nicht was du nun tun sollst oder wie du mich einschaetzen solltest!“ Stelle Tavaron fest ohne seine Aufmerksamkeit von den Beeren zu nehmen.
Erst als Tavaron ein leises knurren hörte hob er seinen Blick und sah den Fremden an.
„nun gut ´, du sollst eine Antwort bekommen! Aber setz dich dazu zu mir!“
Tavaron wartete.
Der Fremde schaute Tavaron an. Er war hin und her gerissen zwischen Furcht und Neugier. Inzwischen sollte der Avari wieder soweit genesen sein das er ihm durchaus gefährlich werden konnte. Immerhin handelte es sich um den Heerführer.
Und doch...... eine Erinnerung in seinen Gedanken.........dann setzte er sich langsam und vorsichtig zu diesem mächtigen Krieger.

Tavaron wartete bis der Fremde sich gesetzt hatte.
Er nickte „Nun gut du wolltest wissen wie ich in eine solche Situation kommen konnte, das ich so zugerichtet wurde....“
Er seufzte „ich gestehe das in diesem Lager nicht alles so lief wie es geplant war, es gab dort zwei Gefangene......“ er spürte einen Stich in seinem Herzen als er an die zwei Dachte. Seine Gedankengänge wurden von dem Fremden unterbrochen „Und diese sind so viel Wert?“
Tavaron nickte „für mich schon und noch sehr viel mehr!“
„Aber......“ der Fremde runzelte die Stirn,,,,“ein Zwerg?“
Tavaron nickte.
Erneut schien der Fremde zu überlegen, dann schien er sich entschieden zu haben.
Er stand auf „Du wartest!“ dann verwand er.
Tavaron schüttelte den Kopf, er wurde aus dem Fremden nicht schlau. Welche Ziele verfolgte er und warum hatte er ihm geholfen. Hatte er ihm überhaupt geholfen oder steckte er mit der Truppe von Earendil unter einer Decke?
Er fragte sich gerade wo hin der Fremde hin verschwunden war als dieser wieder auftauchte. Er trug rechts und links etwas auf den Schultern und trotzdem hatte Tavaron ihn nicht kommen hören.
Dann lies er seine lasst unsanft vor Tavaron auf den Boden fallen.
Tavaron brauchte einen Moment um zu realisieren was er dort, eingeschnürt , vor sich auf dem Boden sah. Danach dauerte es keine Sekunde bis er reagierte.
Verwundert sah der Fremde den Kämpfer an als dieser zu den beiden Gefangenen kroch, laufen erlaubte sein zustand noch nicht. Das Gesicht eine Mischung aus Freude, Sorge, Erleichterung und Anspannung.
Tavaron zerrte an den Fesseln, aeßerst uneffektiv, aber logisches handeln ließen seine Gefühle in diesem Augenblick nicht zu.
Er hob den Blick und schaute den Fremden so flehend an „Bitte öffne die Fesseln!“
Der Heerführer bat ihn? Er hätte an eine List gedacht wäre da nicht Tavarons Blick gewesen, ein Blick den er bereits schon einmal gesehen hatte.
Er musterte Tavaron welcher in bittend ansah.
Zögernd schnitt er die Fesseln der kleineren Gestalt auf. Abgesehen davon das diese nicht bei Bewusstsein war würde dieser ihm auch weniger Gefährlich werden, falls es zu einem Kampf kommen würde.
Kaum von den Fesseln befreit machte der Heerführer etwas womit der Fremde nicht gerechnet hatte.
Tavarons Herz schlug hart gegen seine Brust und er musste mühen seine Emotionen nicht die überhand gewinnen zu lassen. Er zog die schmale Gestalt in seine Arme und hielt ihn fest. Er schloss sie Augen einen Moment und flüsterte leise einen Namen.
„V´ing!“
Dann hielt er ihn fast zärtlich im arm und strich ihm das blonde Haar aus dem Gesicht. Leise sanfte Worte die der Fremde nicht verstand sprach Tavaron.
Der Fremde betrachtete dieses Bild das so gar nicht zu all dem passte was er bisher von dem Heerführer gehört hatte.
Tavaron Blickte auf und sah den Fremden an an „ bitte schneide den Zwerg auch los!“
Zögernd befreite er auch den Zwerg und hoffte das er keinen Fehler machte. Auch wenn Zwerge klein waren, so waren sie entschlossene Gegner die man nicht unterschätzen sollte.

Der Fremde hockte mit etwas Abstand da und beobachtete seid geraumer Zeit wie Tavaron sich um die beiden Gefangenen kümmerte. Beide waren noch immer ohne Bewusstsein und dieser Umstand sorgte den Avari sichtbar.
Er rutschte etwas näher und lauschte den leisen sanften Worten welche der Avari sprach. Sie klangen so fremd und gleichzeitig rührten sie an seinem inneren.
Die kleinere Gestalt stöhnte leide und schien die Augen zu öffnen.
Sofort war Tavaron an seiner Seite, legte sanft seine Hand auf dessen Wange und lächelte ihn an.
Der junge Elb lächelte zurück und sprach leise ein Wort „Adar!“
„schhh ganz ruhig V´ing, ich bin ja da!“
Dann fiel der Junge Elb erneut in Tiefen Schlaf der Erschöpfung.
Der Fremde blickte Tavaron aus geweiteten Augen an.
Tavaron strich V´ing über den Kopf, dann wendete er sich dem Fremden zu „Verstehst du nun warum sie so wertvoll für mich sind?“
Der Fremde runzelte die Stirn „aber er nannte dich.........Vater!“
Tavarons Blick wanderte erneut zu V´ing „er ist nicht mein leiblicher Sohn, aber wenn er es wäre könnte ich ihn nicht mehr lieben!“ „Ich würde alles für ihn tun und wenn es mein Leben kosten würde!“
„Wie, ich meine warum?“ der Fremde schüttelte den Kopf.
Ein brummen von dem zweiten gefangenen hielt Tavaron von einer Antwort ab.
„Nilim?“ fragte er leise.
Die Stimme des Zwerges war rau und trocken „komm nicht auf die Idee mich wach zu küssen du dämlicher Elb!“ ein Husten schüttelte den Zwerg.
Tavaron lachte „führ mich nicht in Versuchung!
Tavaron nahm einen Becher und hielt ihm den Zwerg hin.
Waerend dieser trank murmelte er etwas in den Becher.
Tavaron antwortete mit einem klaren lachen.
Der Fremde runzelte die Stirn, der Zwerg beleidigte ihn und alles was er tat war lachen?
Als auch der Zwerg wieder eingeschlafen war setzte sich Tavaron etwas naher zu dem Fremden und sah ihn offen an „sie sind meine Familie“ sagte er schlicht und er musste nicht dazu sagen das er die beiden Gefangenen meinte.
Der Fremde antwortete langsam „wie können sie deine Familie sein?“
„Du meinst weil V´ing nicht von meinem Blut ist und Nilim ein Zwerg?!“
Der Fremde nickte.
„das ist schwer zu erklären, aber es gibt nicht nur die Familie durch welche man mit Blut verbunden ist“
Tavaron sah dem Fremden an das er noch mehr Fragen hatte, doch er kam ihm zuvor „jetzt weist du einiges über mich, wäre es dann nicht nur rechtens wenn ich etwas über dich erfahren würde, angefangen mit deinem Namen und warum du mir hilfst?“

Dem Fremden war deutlich an zu sehen das er mit sich rang. In seinem inneren tobte Chaos und Verwirrung. Die Vorsicht und Angst kämpfte mit der Neugierde und Faszination. Tavaron Heerführer, Schlächter, Blutbringer , kalter Schatten des Todes. Das was er hier vor sich sah war so vieles ,doch keines von all dem was man über diesen Mann sagte. Man sagte er wäre grausam und brutal, kalt und gefühllos und keiner hätte eine Begegnung mit ihm überlebt. Alle außer.........
Mit einer schnellen Bewegung stand der Fremde auf „Ihr müsst euch erholen und dann schnell gehen!“
Tavaron seufzte. Er blickte den Fremden an „ nun gut wir werden aufbrechen sobald es uns möglich ist, „ er machte eine kurze Pause bevor er weiter sprach, „ich hatte nur gerne gewusst in wessen Schuld ich stehe!“
Im Gesicht des Fremden zuckte es dann schüttelte er so heftig den Kopf das seine Haare herum wirbelten.
Diesmal war es an Tavaron seine Brauen erstaunt zu heben. Er betrachtete den Fremden genauer. Er war groß und von kräftiger Statur und neben ihm wirkte Tavaron fast schmächtig, seine Kleidung war abgetragen und an diversen stellen notdürftig geflickt, das Gesicht des Fremden war im Gegensatz dazu fein Geschnitten und geradezu perfekt Gleichmäßig. Die langen Haare waren sicher lange nicht mehr gekaemmt worden und so hingen sie zottelig in Strähnen herunter und verdeckten was Tavarons Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Feine spitz geschnittene Ohren.
Tavaron kniff die Augen zusammen, er konnte sich täuschen, aber er war sich fast sicher einen Elben vor sich zu haben.
Sein Nacken kribbelte warnend als der Avariheerführer ihn genau musterte. Suchte er seine Schwächen? Würde er ihn gleich angreifen?
Instinktiv duckte er sich und stieß ein leises warnendes fauchen aus. Bereit sich jeden Moment Verteidigen zu müssen.
„Ganz ruhig, ich werde dir nichts tun!“ Tavaron sprach behutsam und leise, doch laut genug das der Fremde ihn verstand. Er hob langsam die Hände und zeigte seine leeren Handflächen. „wie lange lebst du schon hier?“
Der Fremde richtete sich wieder auf, doch die Argwohn blieb in seinem Blick.
Ein Husten lies ihn zusammen zucken und er machte einen Satz rückwärts.
„Alles in Ordnung das war nur Nilim, der Zwerg!“ Tavaron machte eine beschwichtigende Geste, dann nahm er erneut den Becher und wand sich dem Zwerg zu.
„Nilim?“ Frage er und kniete sich neben ihn. Als der Zwerg ein brummen von sich gab hielt er ihm den Becher hin. „Hier trink etwas mellon nin!“
Der Zwerg richtete sich mühsam auf und trank, dabei tropfe sicherlich die Hälfte des Wassers über seinen Bart.
Der Fremde verzog angewidert das Gesicht. Wie konnte ein Heerführer mit so etwas schmuddeligen auch nur verkehren?
„ Ich sage es dir nicht gerne Nilim, aber du siehst scheiße aus!“ Tavaron presste die Lippen zusammen um sich ein lachen zu verkneifen.
Der Zwerg brummte „in einem Schönheitswettkampf schlage ich dich alle mal wertes Spitzohr!“
Da war es wieder dieses klare lachen von Tavaron.
Der Fremde ertappte sich wie er lächelte, dieses lachen war so unbeschwert, so ansteckend.
Er schüttelte den Kopf um seinen Geist zu befreien. Dann umrundete er die anderen vorsichtig und trat neugierig näher.

Inzwischen war etwas Zeit vergangen. Tavaron hatte sich, so gut er konnte, um die Wunden des Zwerges und des jungen Elben gekümmert. Doch mehr als sie zu säubern hatte er nicht vermocht, kannte er nicht die richtigen Kräuter für dreierlei Behandlungen. Auf die Frage nach einem wärmenden Feuer hatte der Fremde regelrecht Panisch reagiert, also mussten sie ohne auskommen.
So saß nun der jüngere Elb Namens V´ing an den Heerführer angelehnt und hatte die Augen geschlossen.
Der Zwerg saß bei ihnen an einen Baum gelehnt. Er überspielte mit Beleidigungen und derlei Sprüche gegen Tavaron wie schlecht es ihm ging. Der Husten und der Schweiß auf seiner blassen Stirn verrieten seinen Zustand dennoch.
Tavaron musterte seinen Freund besorgt, sagte jedoch nichts und lies die Sprüche widerstandslos über sich ergehen.
Tavaron wünschte sich er hatte Rafael mehr Beachtung geschenkt wenn er mit seinen Kräutern hantierte. Über den Verbleib des Halbelben wagte er nicht nach zu denken.
Er richtete seine Aufmerksamkeit erneut auf den Zwerg „was ist geschehen Nilim? Ich weiß noch das wir zusammen flüchteten und dann warst du mit einmal verschwunden........“
Nilim hustete und schüttelte den Kopf „erzähl uns lieber wer dein neuer scheuer Freund ist der uns beobachtet?“ Der Blick des Zwerges wanderte zu dem Fremden.
Tavaron zuckte die Schultern „Ich weiß es nicht!“ Auch Tavarons Blick wanderte zu ihm worauf er sich hinter ein Gebüsch zurück zog.
Tavaron seufzte „ich weiß nicht mal mehr was im Lager passierte nachdem ich mit Earendil sprach! Ich erinnere mich noch an.......“ er überlegte an was erinnerte sich eigentlich? Langsam sprach er weiter „.......Bilder, Bund und grell und es war laut....... und dann gar nichts mehr. Das was ich weiß ist das ich hier aufwachte und dieser Fremde sich um mich kümmerte. Ich kann dir aber nicht sagen wie wir hier her kamen oder wie lange wir bereits hier sind.....“
„Du bist einfach umgekippt!“ Die stimme des jungen Elben war leise. „Einfach so!“
V´ing öffnete seine Augen und blickte Tavaron an.
„Verzeih ich wollte dich nicht ängstigen!“ Er legte seinen Arm um V´ing und drückte ihn sanft an sich.
Nilim nickte „Ja als sie merkten das du dich nicht rührst sind sie wie toll über dich her gefallen! Für mich sah es so aus als hätten sie die befehle deines Dunkelelben da einfach ignoriert. Dann krachte etwas und etwas brach durch die Hintere wand unseres Gefängnisses, wir wurden gepackt und verschnürt.
Im Lager herrschte heilloses durcheinander, etwas pflügte regelrecht durch die Soldaten.......... dann weiß ich auch nichts mehr. Meine Erinnerung setzt erst wieder ein als ich dein Gesicht vor mir sah! Und ich sage es dir gleich, so muss ich nicht nochmal aufwachen!“
Tavaron laechlte „na ich kann mir auch schöneres vorstellen als dein Gestrüpp vor mir zu haben!“
Der Zwerg schnaubte und streichelte seinen Bart.
Tavaron schmunzelte „es tut gut dich wieder bei uns zu haben!“
„Einer muss ja auf dich Hitzkopf aufpassen! Du siehst ja was passiert wenn ich mal nicht auf dich achte!“ Du lässt dich verprügeln , schleppst uns Fremde an........ was hast du sonst noch angestellt?“
„ich wäre fast im See ertrunken!“ murmelte V´ing.
„hey! Schlägst du dich jetzt auf die Seite des Zwerges gegen mich!?“ ER schaute V´ing an
Dieses mal war es an Nilim zu lachen, laut und rau bis ein erneuter Husten unterbrach.
Obwohl seine Knochen und Muskeln schmerzten hatte er sich lange nicht mehr so wohl gefühlt und diese kleinen freundschaftlichen Sticheleien waren eine wohltat die er gerne ertrug.
Dann wurde Tavaron wieder erster „Aber was unseren scheuen Freund betrifft glaube ich er hat etwas zu verbergen und ich denke er ist ein Elb!“
„Ein Elb?!“ wiederholte Nilim ungläubig. Tavaron nickte „Ich bin mir nur nicht sicher ob er selbst das weiß, er ist nicht gerade redselig!“
„Er schaut aus als hätte er angst!“ Warf V´ing ein „ich weiß wie das ist wenn man niemanden hat.......Ich hatte auch viel Angst, bis ihr gekommen seid!
Und selbst jetzt wache ich manchmal auf und spüre die Angst!“
V´ing drückte sich etwas näher an Tavaron. Seine Nähe gab ihn ein gewisses Gefühl von Geborgenheit.
Tavaron strich ihm über den Kopf „Dich lass ich so schnell nicht wieder alleine!“
V´ing lächelte ihn an „ Danke Adar!“

„Wie kommst du darauf?“ Nilim beobachtete den Fremden möglichst unauffällig.
„Die Art wie er sich bewegt, die ganze Gestalt, seine Ohren.......“ Tavaron zuckte mit den Schultern.
„Ist er nicht zu groß für einen Elben, er wirkt deutlich größer als du Tavaron!“ Nilim zupfte nachdenklich an seinem Bart.
„Es gibt große Elben, denk alleine an die Hochelben!“ Tavaron beobachte den Fremden inzwischen ungeniert. Er wusste das die Neugierde größer wurde und er hoffte das er auf diesem weg vielleicht etwas erfahren würde.
Und in der tat lauschte der Fremde ihren Worten, auch wen manches keinen Sinn für ihn ergab oder Namen ihm nichts sagten.
Irgendetwas zog ihn an und da war immer noch diese Erinnerung die er vergessen hatte und die sich wieder Ins Bewusstsein gedrängt hatte als er Tavaron gesehen hatte.
Sein Verstand flüsterte er solle einfach verschwinden, doch irgendetwas in seinem inneren hielt ihn davon ab.
Vorsichtig näherte er sich der kleinen Gruppe, dabei immer auf der Hut. Er lauschte ihren Worten.
„Normal würde ich vorschlagen wir nehmen ihn einfach mit, doch ich nehme nicht an das er uns so ohne weiteres begleiten würde!“ Tavaron sah die anderen an.
Nilim nickte zustimmend „Und so wie du aussiehst sollten wir nicht versuchen ihn zu überwältigen. Ich will dein Gejammer nicht hören wenn er dir die Knochen bricht. So wie er aussieht wäre er dazu durchaus in der Lage!“
„Körperlich magst du recht haben, lässt man gewisse Faktoren, welche ich nicht nutzen möchte, außer acht. Ich frage mich jedoch warum er es noch nicht ausgenutzt hat das wir momentan etwas untervorteilt sind?“ Tavaron bemerkte aus den Augenwinkeln das sich der Fremde näherte, reagierte doch nicht weiter darauf.
Anders jedoch V´ing. Der Junge Elb richtete sich etwas auf und schaute den Fremden unverhohlen an „Hey du, komm doch mal her! Wir wollen dich etwas fragen!“ Du brauchst keine Angst haben, wir tun dir nichts!“
Der Fremde verharrte einen Moment und er musterte einen nach dem anderen, dann kam er zögerlich, langsam näher. Er richtete sich auf, er öffnet den Mund, doch dann schüttelte er einfach seinen Kopf ohne etwas zu sagen.
V´ing stand auf doch Tavaron hielt ihm am Arm fest.
„Keine Sorge Tavaron, er wird mir nichts tun oder?“ V´ing schaute den Fremden mit einem lächeln an.
„Das vielleicht nicht aber du machst ihm Angst V´ing!“ Sagte Tavaron sanft und ließ V´ing los.
Der junge Avari nickte ihm zu und schaute dann wieder den Fremden an „Mein Name ist Vorowing, aber meine Freunde nennen mich V´ing. Vor Tavaron brauchst du keine Angst haben und vor Nilim auch nicht, auch wenn er manchmal etwas brummig ist!“
„Ha, ich bin nie brummig!“ kam es grummelnd vom Zwerg.
Die zwei Elben reagierten mit einem leisen lachen.

V´ing zuckte die Schultern „sieht du!“ er machte einen vorsichtigen schritt auf den Fremden zu. „jetzt kennst du uns, verrate uns doch deinen Namen! Irgendwie ist es blöd immer -Hey du - oder so zu sagen!“
Der Fremde zögerte, dann schüttelte er den Kopf erneut „ so könnt ihr mich nennen wenn ihr wollt, oder anders.......“ er zuckte mit den Schultern.
„Du musst doch einen Namen haben! Einen Namen hat jeder!“ V´ing legte den Kopf schief und musterte den Fremden.
„Nein!“ kam es schlicht als Antwort.
„Lass es gut sein Junge!“ Nilim richtete sich etwas weiter auf. „Tavaron ich denke du hast recht, wir sollten ihn mit nehmen. Ich denke dann werden wir mit der Zeit schon mehr erfahren!“
„Wie stellst du dir das vor? Soll ich ihn mir über die Schulter werfen?“ Tavaron sah den Zwerg Kopf schüttelnd an.
Der Blick des Zwerges lies in leise lachen, dann wanderte sein Blick zu dem Fremden und er wurde wieder ernster. „Ich denke das er schon länger hier ist, alleine......“
„Wie kommst du darauf?“ kam es nun von V´ing.
„Sieh ihn dir an V´ing. Seine Kleidung hat schon bessere Tage gesehen und sie ist eigentlich schon zu klein. Und wenn man bedenkt das Elben recht langsam wachsen......... Dann die Art wie er sich bewegt. Er ist vorsichtig wie ein scheues Reh und selbst für einen Elben bewegt er sich erstaunlich lautlos, und das bei seiner Größe! Das könnte er nur wenn er es lange gewohnt ist.........“ Tavaron betrachtete den Fremden bei seiner Ausführung und dieser fühlte sich sichtlich unwohl so lange gemustert zu werden.
„Meinst du er wurde trainiert?“ Nilim zupfte sich nachdenklich an seinem Bart.
Tavaron schüttelte den Kopf „ein trainierter Krieger würde sich anders verhalten. Hätte er etwas im Sinn oder würde Informationen von uns erhoffen, würde er versuchen unser vertrauen zu gewinnen!“
V´ing runzelte seine Stirn und sah den Fremden an. Irgendwie tat er ihm leid und ihm kam in den Sinn das dies hätte auch sein Schicksal sein können.
„Tavaron!“, er drehte sich um „meinst du er wurde verstoßen oder warum lebt er alleine im Wald?“
„Ich weiß es nicht V´ing und ich ahne was dir in Gedanken gekommen ist! Aber du hast uns gefunden!“ Er legte dem jungen Avari seine Hand auf die Schulter und drückte sie kurz. Dann wanderte Tavarons Blick von V´ing wieder zu dem Fremden „ich frage mich wie er hat ohne Hilfe überleben können, alleine?“

Zögerlich kam Bewegung in den Fremden. Die Worte die er gehört hatte verwirrten ihn ebenso wie ihr Verhalten. Er war hin und her gerissen. Da waren seine Erfahrungen das die welche hier lebten nicht auf sein wohl aus waren. Sie waren brutal und rücksichtslos, nahmen sich was sie wollten. Er er dieser eine war ihr Anführer gewesen, hatte Blut vergossen, getötet........
Das was er sah passte so gar nicht zu dem was er wusste. Er hatte nicht einmal sagen können warum er diesem geholfen hatte. Sein innerstes schrie förmlich er solle laufen, schnell und weit, aber alles was er tun konnte war bleiben. Stehst auf der Hut notfalls doch schnell zu flüchten. Doch dieser Namens Tavaron machte nicht die Anstalten in fangen oder ihm was tun zu wollen.
Mehr noch, statt einen feindlichen Zwerg zu foltern und zu töten, hatte er sich um dessen wohl gekümmert. Stelle das wohl der anderen über das seine.
Den Heerführer zu beleidigen hatte den sofortigen Tod zur folge, doch der Zwerg lebte. Alles was dieser eine getan hatte war zu lachen, als würde ihm es gar nichts ausmachen!
Er fühlte sich unwohl unter den Blicken der anderen, doch er zog sich nicht zurück, ihre Worte hielten ihn. Sie sprachen über ihn.
Sein Blick wanderte kurz über seine Kleidung und ihm wurde bewusst wie herunter gekommen er aussehen musste, so anders als damals.......
Erneut blitze diese eine Erinnerung in seinen Gedanken auf, begleitet von einem Gefühl das er nicht zuordnen konnte.
Unwillkürlich wanderte sein Blick an etwas das an seinem Gürtel hing, wenn auch gut versteckt.
Er sah wie dieser den jüngeren warm anblickte hörte ihre Fragen auf welche er selbst keine Antwort hatte. Doch sie brannten nun in ihm. Wo kam er her, wer war er?
In seinem inneren kristallisierte sich eine Entscheidung heraus.
Langsam und zögernd näherte er sich den Fremden, er wagte nicht etwas zu sagen und aus einem ihm unerfindlichen Grund klopfte sein Herz so fest gegen seine Brust das er such wunderte das die anderen es nicht hörten.
Er zwang sich dazu sich aufzurichten und nur sein stetig umher zuckender Blick verriet seine Unsicherheit.
Seine Hand wanderte an seinen Gürtel und seine Finger schlossen sich um kaltes Metall.

V´ing wollte vortreten als der Fremde vor ihnen Stand und etwas aus dem Gürtel zog. ES blitze nur eine Sekunde auf doch V´ing war sofort alarmiert. Er wollte vor Tavaron treten, doch dieser hielt ihn davon ab in dem er seinen Weg mit seinem Arm blockierte.
Tavaron warf V´ing einen kurzen Blick zu und schüttelte kaum merklich den Kopf.
Dann richtete er seine volle Aufmerksamkeit wieder auf den Fremden.
Langsam zog er etwas Metallenes aus dem Gürtel und Tavaron sah das sich seine Finger krampfhaft daran fest klammerten. ER kam langsam auf Tavaron zu. ER zwang sich selbst ruhig stehen zu bleiben als der Fremde mit der Waffe näher kam.
„Tavaron!“ kam es warnend von dem Zwerg hinter ihm, begleitet von einigen Zwergischen Flüchen.
„Ich weiß Nilim!“ sagte Tavaron so ruhig es ihm möglich war.
Mit dem nächsten hatte wohl keiner der drei Freund gerechnet.
Der Fremde trat noch dichter dann hob er seine Hand und öffnete sie. Er hielt Tavaron einen Dolch hin.
Tavaron betrachtete die Waffe die in der Hand des Fremden vor ihm lag. Dessen Hand zitterte und verriet sein inneres toben.
Tavaron hob langsam seine Hand und nahm den Dolch behutsam. Ein eisiger Schauer lief ihm von seinem Nacken herab und er schnappte unwillkürlich nach Luft.
Er starrte auf den Dolch, dann sah er den Fremden an. Er machte einen Schritt rückwärts.
„Tavaron?“ kam es erneut von dem Zwerg, diesmal in einem Fragenden Tonfall.
Tavaron drehte sich langsam um und lies den Dolch, welcher in seiner Hand ruhte sehen.
„Ein Dolch, ja und?“ Nilim zuckte mit den Schultern. „Hat ihm sicher geholfen zu überleben!“
Tavarons stimme zitterte leicht als er antwortete „Nicht ein Dolch.....“ seine zweite Hand wanderte zu dem Bund seiner Hose, dann holte er etwas hervor und hielt es direkt neben den Dolch des Fremden „Mein Dolche!“
In jeder seiner Hände ruhte ein Dolch, er hielt sie nebeneinander und sie sahen als wie Zwillinge.
„Was zum Donner!?“ polterte der Zwerg.
Tavaron musste sich setzten, sonst hätten vermutlich seine Beine unter ihm nach gegeben. Er starrte auf die zwei Dolche, dann wanderte sein Blick zu dem Fremden.
„Es tut mir leid!“ sagte Tavaron und seine Worte klangen ehrlich.
„Tavaron erkaelrst du uns was......?“ fragte V´ing vorsichtig.
Tavaron seufzte „Ich fürchte ich bin dafür verantwortlich!“ er deutete auf den Fremden.
Der Fremde sah ihn an und legte den Kopf schief. Er musterte Tavaron nun mit einer gewissen Neugierde. „Du gabst mir den.......!“ es war keine Frage, nur reine Feststellung.
Tavaron nickte langsam.
„Wenn du nicht gleich redest Tavaron!“ kam es drohend von Nilim.
Tavaron seufzte „Viel kann ich euch nicht berichten, mein Gedaechnis an diese Zeit weist einige Lücken auf.........“
Sein Blick lag auf dem Fremden der zwar wieder etwas Abstand zu ihnen hatte sich aber nun hin hockte und lauschte.
Auch V´ing setzte sich auf den Boden, so der er sowohl Tavaron, als auch den Fremden betrachten konnte.
Tavaron sprach leise weiter „In jener Zeit überfiel das Heer viele Dörfer, teilweise auch an Grenzgebieten und manchmal darüber hinaus. Sie plünderten, Schatz brannten, nahmen sich was sie wollten und all zu oft fanden die Bewohner der Dörfer den Tod.......“Tavaron atmete tief durch „ oft bis auf wenige ausnahmen.
Hin und wieder brachten sie welche mit von denen sie die Hoffnung hatte aus ihnen Kampfer für ihre Sache machen zu können oder die ihnen eine Weile ihrem Vergnügen dienten.
Wann und wo genau vermag ich nicht mehr zu sagen, aber es gab einen Tumult im Lager. Einer der Gefangenen hatte es geschafft sich zu befreien, er kämpfte wie ein Bär und flüchtete..........quer durchs gesamte Lager!
Tavaron machte eine Pause und sah die anderen kurz an, dann erzählte er weiter.
„Auf seiner Flucht machte er den eigentlichen Fehler genau in mein Zelt zu rennen!“
Erneut machte Tavaron eine Pause.
„Was passierte dann!“ forderte V´ing und rutsche dabei auf seinem Platz hin und her.
„Es passierte.......nichts! Ich weiß nicht warum ich es tat, aber ich versteckte den Jungen. Ich erinnere mich noch wie er herein stürmte und direkt in mich rannte. Als ich ihn ansah waren seine Augen so voller Angst...... Angst vor mir!“
Er sah zu V´ing „ähnlich wie du anfangs V´ing!“
V´ing lächelte ihn an „oh ja ich erinnere mich daran und ich konnte nicht glauben das du ganz anders bist als man immer gehört hatte!“
Tavaron nickte „ja genau und genau so angstvoll schaute mich der kleine Elb an!“
Als die Wachen kamen versteckte ich ihn. Immerhin trauten sie sich nicht mein Zelt genauer zu durchsuchen“ ein kurzes grimmiges lächeln husche über Tavarons Gesicht. „ich wartete bis sich der Tumult gelegt hatte und die Nacht herein gebrochen war, dann ließ ich ihn gehen......“
„Und dein Dolch Tavaron?“ Fragte V´ing
„Ich gab ihn ihm!“ Tavaron nahm den Dolch und streckte ihn in Richtung des Fremden.

Der Fremde schaute den Dolch an und dann wanderte sein Fragender Blick zurück zu Tavaron.
Den zweiten Dolch steckte er derweil wieder zurück an seinen Platz, waerend er den anderen weiterhin in die Richtung des Fremden hielt.
„Ich hab ihn dir damals gegeben, also ist es nun deiner!“ Er musterte den Fremden erneut.
Langsam streckte er seine Hand aus und griff nach dem Dolch, dann steckte er ihn eilig ein und brachte wieder etwas mehr Abstand zwischen sich und den anderen.
Unentwegt zuckten seine Augen unruhig hin und her, schienen nie zur Ruhe zu kommen.
„Tavaron?“ meldete sich nun V´ing erneut, „weist du was Bär auf elbisch heißt?
Tavaron legte seinen Kopf schief und blickte den jungen Avari an „Brôg“ , er machte eine kurze pause „warum willst du das wissen?“
V´ings Augen wanderten wieder zu dem Fremden der abseits kauerte und sie seinerseits beobachtete. Tavarons Ziehsohn zuckte mit den Schultern „ich finde das passt zu ihm! Brôg der Bär.“ er lächelte und Tavaron antwortete mit einem nicken.
„Eine Gute Wahl V´ing!“ er drehte sich zu Nilim um und wollte den Zwerg eben befragen, doch ein leises Schnarchen verriet das er eingeschlafen war.
Ein kurzes Lächeln huschte über Tavarons Gesicht „Lassen wir ihn schlafen, er kann es gebrauchen!“ damit wendete er sich wieder dem fremden zu „ Brôg, wie gefällt dir der Name?“
Der Fremde blinzelte, dann legte er den Kopf schief.
Tavaron nickte „das wäre ein passender Name für dich! Brôg“ den Namen fügte er mit einer kurzen pause an. „natürlich nur wenn du willst!“
Der Fremde runzelte die Stirn und murmelte tonlos vor sich hin. Dann richtete er sich auf und deutete mit den Fingern auf sich selbst „ Brôg!“ sagte er dann und nickte.
„Gut dann nennen wir dich jetzt also Brôg!“ Tavaron nickte zustimmend „Das hast du gut gemacht V´ing!“

Brôg, wie der Fremde nun hieß, saß da und murmelte leise vor sich hin. Er probierte seinen neuen Namen in allen möglichen Betonungen aus.
V´ing seufzte leise und erregte damit Tavarons Aufmerksamkeit.
„warum seufzt du V´ing!“ er musterte ihn von der Seite.
Ohne ihn anzusehen antwortete V´ing „meinst du so hätte ich auch enden können?“ er machte eine Kopfbewegung zu Brôg.
„Ich weiß es nicht!“ antwortete Tavaron leise.
Dann herrschte eine Weile Stille und nur das leise rauschen des Windes in den Wipfeln der Bäume zu hören.
Ohne eine gewisse Ablenkung machten sich Tavarons Muskeln wieder schmerzhaft bemerkbar. Möglichst unauffällig versuchte er sie vorsichtig zu bewegen.
„Du solltest dich ausruhen!“ kam es sanft von V´ing.
Etwas erstaunt schaute er ihn an.
V´ing schmunzelte „es wird sowieso bald dunkel und so wie du aussiehst kannst du etwas Ruhe gut gebrauchen!“
„Schon gut, nur ein paar unbedeutende Blessuren!“ versuchte Tavaron ab zu wiegeln.
„Dann schone deine Blessuren bis morgen!“ forderte V´ing erneut.
Tavaron versuchte sich ein leises lachen zu verkneifen „Seid wann bist du so hartnäckig V´ing?“
„reiner Selbsterhaltungstrieb!“ lachte V´ing. Dann wurde er wieder erster „sollten wir deinen Freunden nochmal begegnen werden sie vermutlich nicht zum Spaßen aufgelegt sein.........“
Tavaron nickte „ich fürchte da könntest du durchaus recht haben! Aber auch du solltest dich ausruhen, du siehst erschöpft aus!“ Er drehte den Kopf „Wenigstens schläft Nilim......“ er musste nicht weiter aussprechen was offensichtlich war.
„Ihr beide schlaft!“
Tavaron zuckte unwillkürlich zusammen als auf einmal Brôg neben ihm stand.
V´ing schaute ihn an „jetzt weißt du wie es Sanjie immer geht!“ er kniff die Lippen zusammen um nicht zu lachen.
„Jetzt!“ Schlaft!“ Forderte Brôg drängend „Brôg passt auf!“
Tavarons Braue wanderte in die Höhe „wie sind die Zeiten hin als man noch Respekt vor mir hatte?“!
„Der ist fürchte ich mit dem Heerführer verschwunden!“ V´ing kicherte leise.
Tavaron machte ein gespielt grimmiges Gesicht „Ach sei ruhig du........“
Brôg machte auf Grund Tavarons Miene ein paar Schritte zurück jedoch von V´ing erntete er nur ein leises Lachen.